DIN 5014:2018 – Prüfung von Papier und Pappe – Streifenstauchwiderstand einer s-förmig eingespannten Probe

DIN 5014:2018 – Prüfung von Papier und Pappe – Streifenstauchwiderstand einer s-förmig eingespannten Probe
1 Anwendungsbereich
Diese Norm legt ein Prüfverfahren zur Bestimmung des Streifenstauchwiderstand einer S-förmig eingespannten Probe fest. Das Verfahren ist für die Prüfung von Wellenrohpapier entwickelt worden. Die Anwendung dieser Norm wird für Papiere mit einer flächenbezogenen Masse von 80 g/m2 bis 220 g/m2 empfohlen, kann aber auch für Papiere mit anderen flächenbezogenen Massen angewendet werden.
2 Normative Verweisungen
Die folgenden Dokumente werden im Text in solcher Weise in Bezug genommen, dass einige Teile davon oder ihr gesamter Inhalt Anforderungen des vorliegenden Dokuments darstellen. Bei datierten Verweisungen gilt nur die in Bezug genommene Ausgabe. Bei undatierten Verweisungen gilt die letzte Ausgabe des in Bezug genommenen Dokuments (einschließlich aller Änderungen). DIN 53804-1, Statistische Auswertungen — Teil 1: Kontinuierliche Merkmale
DIN EN 20187, Papier, Pappe und Zellstoff — Normalklima für die Vorbehandlung und Prüfung und Verfahren zur Überwachung des Klimas und der Probenvorbehandlung
DIN EN ISO 186, Papier und Pappe — Probenahme zur Bestimmung der Durchschnittsqualität DIN EN ISO 536, Papier und Pappe — Bestimmung der flächenbezogenen Masse 3 Begriffe Für die Anwendung dieses Dokuments gelten die folgenden Begriffe.
3.1 S-Test-Wert maximale Kraft eines Wellenpapiers bei doppelter Biegebelastung bis zum Versagen bezogen auf die Proben- breite unter festgelegten Bedingungen Anmerkung 1 zum Begriff: Die Ergebnisse werden in Kilonewton je Meter (kN/m) angegeben.
3.2 S-Test-Index S-Test-Wert dividiert durch die flächenbezogene Masse des Papiers Anmerkung 1 zum Begriff: Die Ergebnisse werden in Kilonewton Meter je Kilogramm (kNm/kg) angegeben. 4 Kurzbeschreibung Es handelt sich um ein Prüfverfahren zur schnellen Prüfung des Stauchwiderstandes von Wellenrohpapier. Die Probe wird zwischen zwei Einspannklemmen befestigt und dabei um 1 mm aus der Blattebene ausgelenkt.
An- schließend erfolgt die Aufbringung einer Druckkraft parallel zur Papierebene. Hierdurch ergibt sich eine doppelte Biegebelastung auf einer Prüflänge von 4 mm. Bei der Maximallast tritt das Versagen des Gefüges durch Knicken ein.
5 Geräte
5.1 Schneidegerät Geeignetes Probenvorbereitungsgerät zur Herstellung von Probestreifen mit einer Breite von (15,0 ± 0,1) mm und einer Probenlänge von mindestens 90 mm. Die Schnittkanten der Probe müssen sauber geschnitten und unbeschädigt sein.
5.2 S-Test-Prüfgerät
5.2.1 Allgemein Das S-Test-Prüfgerät besitzt zwei Einspannklemmen für die Aufnahme der 15 mm breiten Probe (3) wie auf Bild 1 dargestellt. Das Klemmenpaar (1) ist in Prüfrichtung beweglich, das Klemmenpaar (2) ist feststehend auf derselben Ebene angeordnet.
Das Klemmenpaar (2) ist außerdem mit dem Kraftaufnehmer verbunden. Im Zuge eines Messvorganges bewegt sich das Klemmenpaar (1) mit einer Prüfgeschwindigkeit von (3,0 ± 0,5) mm/min geradlinig auf das feststehende Klemmenpaar (2) zu. Die freie Einspannlänge zwischen den Klemmenpaaren beträgt (4,0 ± 0,1) mm. Zudem sind die Klemmenpaa- re in der Ebene um (1,0 ± 0,05) mm zueinander versetzt.
Die Länge der vier Klemmbacken beträgt jeweils (30 ± 0,3) mm. Jedes Klemmenpaar besteht in sich aus einer feststehenden (vorderen) und einer beweglichen (hinteren) Klemmbacke zum Schließen der Klemme. Die Klemmkraft zwischen den Klemmbacken sollte konstant sein und ein sicheres Festhalten der Probe während der Messung sicherstellen.