DIN 19751:2021 – Bodenbeschaffenheit– Anforderungen bei Korrosionsschutzmaßnahmen an Strommasten zum Schutz des Bodens vor Schadstoffeinträgen
DIN 19751:2021 – Bodenbeschaffenheit– Anforderungen bei Korrosionsschutzmaßnahmen an Strommasten zum Schutz des Bodens vor Schadstoffeinträgen
Nichtverzinkte Stahlkonstruktionen in Deutschland wurden zum Zeitpunkt ihrer Errichtung mit einer Grundbeschichtung aus Bleimennige und einer Deckbeschichtung vor atmosphärischer Korrosion geschützt. Grundbeschichtungen haben die Aufgabe, die Stahloberfläche gegen Korrosion zu schützen, Deckbe- schichtungen sollen die Einwirkungen aggressiver Stoffe auf die Grundbeschichtung einschränken und deren vorzeitigen Abbau verhindern. Die Gesamt-Dicke aller Farbschichten bestehend aus Grund- und Deckbeschichtung kann im Mittel mit 500 µm angenommen werden.
Sie ergibt sich fallweise nach einer Farbschichtdicken-Bestimmung nach 7.2. Zur Erläuterung weiterer Einzelheiten zu den Begriffen Grund- und Deckbeschichtung wird auf DIN EN ISO 12944-5 verwiesen. Bei verzinkten Stahlkonstruktionen wurden Bleimennige-Grundierungen grundsätzlich nicht mehr eingesetzt. ANMERKUNG Mit der Verzinkung von Freileitungsmasten wurde in den 1960er Jahren begonnen.
5 Oberflächenvorbereitungsverfahren bei Instandhaltungsmaßnahmen
5.1 Allgemeines Die Erhaltung einer ausreichenden Belastungsfähigkeit erfordert, insbesondere unter Berücksichtigung der langen Nutzungsdauer, regelmäßige Korrosionsschutzmaßnahmen. Nach DIN EN ISO 12944 muss der Korrosi- onsschutz auf die zu erwartende Korrosionsbelastung und die Nutzungsdauer des Objektes abgestimmt sein. Als Grundlage für eine einwandfreie Beschichtung ist eine gründliche Vorbereitung der Oberfläche erforderlich. Im Freileitungsbereich werden nur mechanische Verfahren der Oberflächenvorbereitung eingesetzt, d. h.
Reinigung und/oder abrasive Behandlung der Oberfläche vor dem Beschichten, um haftungsmindernde und korrosionsfördernde Verunreinigungen zu beseitigen. Schichtbildende chemische Oberflächenvorbereitungs- verfahren, d. h. Aufbringen von Konversionsoder anderen Schichten, werden nicht angewendet. Es wird zwischen arteigenen und artfremden Verunreinigungen unterschieden: Charakteristische arteigene Schichten auf Stahl sind:
— Zunder (oder Walzhaut);
— Rost in seinen verschiedenen Modifikationen. Typische artfremde Verunreinigungen der Stahloberfläche sind:
— z. B. Öle, Fette, Wachse, Seifen, Vogelkot, Erde, Dung, Moos;
— wasserlösliche Verunreinigungen wie Salze, Säuren und Laugen;
— andere Verunreinigungen wie Staub, Asche und Schlackenreste von Schweißarbeiten.
Des Weiteren können Altbeschichtungen mit unterschiedlichen Alterungs- und Oberflächenzuständen sowie bereits korrodierte metallische Überzüge vorgefunden werden. Vor der mechanischen Oberflächenvorbereitung sind die Maste ggf. mit Wasser zu reinigen, um Verunreinigungen zu entfernen.
5.2 Mechanische Verfahren
5.2.1 Allgemeines Zur Reinigung der Mastfläche und Entfernung sowohl von artfremden als auch arteigenen Verunreinigungen im Bereich der schadhaften Stellen kommen je nach Art der Verunreinigung und Ausmaß des Schadens verschie- dene Verfahren zum Einsatz. An dieser Stelle werden die für diese Norm relevanten Verfahren beschrieben. Weitere, auf dem entsprechenden Anwendungsgebiet seltener verwendete Verfahren sind nicht aufgeführt.
5.2.2 Wasserwaschen Die Flächen der Gittermaste werden mittels Wasserstrahl mit einem Druck in Höhe von bis zu 35 MPa (gege- benenfalls mit rotierenden Düsen) gewaschen und oberflächliche Verunreinigungen entfernt (siehe 3.4).
Dieses Verfahren wird eingesetzt bei starkem Moosbefall, übermäßigen Vogelkotverschmutzungen oder bei Verunreinigungen durch Salze.
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