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DIN 21500:2017 – Schachtausbau im Bergbau – Entwurf und Bemessung

Din Standards 11-03
DIN 21500:2017 – Schachtausbau im Bergbau – Entwurf und Bemessung

DIN 21500:2017 – Schachtausbau im Bergbau – Entwurf und Bemessung
3 Begriffe
Für die Anwendung dieses Dokuments gelten die folgenden Begriffe.
3.1
bergbauliche Einwirkungen
Einwirkungen aus unmittelbarer oder benachbarter Bergbauaktivität
Anmerkung 1 zum Begriff: Bewegungen oder/und Belastungen vom umgebenden Gebirge auf den Schachtausbau.
3.2
Betriebslast
ständige und/oder veränderliche Last aus dem Schachtbetrieb
3.3
Bohrschacht
Schacht, der durch Bohren abgeteuft wird
3.4
Füllort
im Schachtbereich aufgefahrener Grubenraum mit der Aufgabe, die vertikale in die horizontale Förderung überzuleiten und umgekehrt
3.5
geankerter Schacht
Schacht, der im Schutz einer nach außen im Gebirge verankerten Ausbaukonstruktion hergestellt wird
3.6
Gebirgsdruck
Belastungsgröße aus dem Gebirge auf eine Ausbaukonstruktion, bezogen auf die Einheitsfläche
3.7
Gefrierschacht
Herstellung eines temporären Frostmantels aus künstlich gefrorenem Gebirge, in dessen Schutz der endgültige Ausbau ausgeführt wird
3.8
gleichförmiger Gebirgsdruck
horizontaler am Umfang gleichförmiger radial von außen auf eine Ausbaukonstruktion wirkender Gebirgsdruck
3.9
Nutzlast
veränderliche Verkehrslast
3.10
Schachteinbauten
Einbauten in Schächten, z. B. Einstriche, Spurlatten, Rohrleitungen, Fahrten, Ruhebühnen
3.11
Schachtfundament
in der Regel ein Ringfundament, das das Eigengewicht der Schachtröhre oder einen Teil des Eigengewichtes in tragfähige Gebirgsschichten überträgt
4 Symbole und Abkürzungen
Für die Anwendung dieser Norm gelten die Symbole und Einheiten nach Tabelle 1.
5 Vorleistungen des Auftraggebers
Als wesentlicher Bestandteil zur Planung eines Schachtes übergibt der Auftraggeber die folgenden verbindlichen Unterlagen an den Auftragnehmer:
a) Allgemeines
1) Nutzungsart (z. B. Wetterschacht, Förderschacht);
2) Höhenlage, lichter Durchmesser und Endteufe;
1) eine Zusammenfassung der Ergebnisse aller Gelände- und Laboruntersuchungen in Form eines geotechnischen Gutachtens;
2) Angaben über den anzusetzenden Gebirgsdruck auf den Schacht, die Schachtfundamente und Stützringe (sowohl gleichförmig wie ungleichförmig) unter Berücksichtigung der geologischen und bergbaulichen Vorgeschichte des Gebirges hinsichtlich eventueller Vorbelastungen und Gebirgsbewegungen sowie früherer Verwendungen;
3) Angabe der charakteristischen Werte für Einwirkungen und Widerstände aus dem Gebirge über die gesamte Tiefe des Schachtes mit den zugehörigen oberen und unteren Grenzwerten.
f) Sanierung vorhandener Schächte
1) Im Falle der Sanierung bestehender Schächte durch eine Vorbausäule übergibt der Auftraggeber dem Anbieter verbindlich und verantwortlich nachprüfbare Daten über die zur Zeit der Auftrags vergabe vorhandene Tragsicherheit und Funktionsfähigkeit der zu sanierenden Schachtkonstruktionen.
g) Prüfungen und Überwachungen
1) Angabe der geforderten Prüfungen und der vorgesehenen Prüfstellen;
2) Angabe der zuständigen Überwachungsstellen der Aufsichtsbehörden.
6 Allgemeine Anforderungen an den Ausbau und sein Tragsystem
6.1 Aufgabenstellung und Lösungen
Der Ausbau muss für alle Belastungszustände derart geplant und hergestellt werden, dass Menschenleben sowie der geplante Schachtbetrieb zu keiner Zeit während seiner Betriebsdauer gefährdet sind.
Die Wahl der Ausbaukonstruktion – ihr Entwurf, ihre Berechnung und ihre Herstellung – hängt insbesondere von den geologischen, gebirgsmechanischen und hydrologischen Verhältnissen am Herstellungsort ab, sowie von den besonderen Anforderungen des Auftraggebers.
Die Haupteinwirkungen auf den Ausbau bestehen aus den horizontalen Belastungen aus Gebirge und Gebirgswässern.
Bei standfestem Gebirge kann der Gebirgsdruck bis auf Null sinken; der Druck aus den Gebirgswässern ist auch in diesem Fall voll wirksam.

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