DIN 53163:2017 – Pigmente und Füllstoffe – Bestimmung der Helligkeit von Füllstoff-und Weißpigment-Pulvern

DIN 53163:2017 – Pigmente und Füllstoffe – Bestimmung der Helligkeit von Füllstoff-und Weißpigment-Pulvern
1 Anwendungsbereich
Diese Norm legt ein Verfahren zum Bestimmen des Normfarbwertes Y von Füllstoff- und Weißpigment- Pulvern in gepresster Form fest, um ihre Helligkeit durch einen photometrisch ermittelten Zahlenwert reproduzierbar zu kennzeichnen.
Aus den im Abschnitt 4 genannten Gründen ist dieser Wert als konventioneller Kennwert zu betrachten. Der Normfarbwert Y des Pulvers sagt nichts über die Helligkeit aus, die sich ergibt, wenn das Pulver von einem anderen Medium als Luft umgeben ist. Auf die Indizierung des Normfarbwertes Y für den 10°-Normalbeobachter wird verzichtet, sodass mit dem Normfarbwert Y je nach Kontext der 10°-Normalbeobachter oder der 2°-Normalbeobachter gemeint ist.
2 Normative Verweisungen
Die folgenden Dokumente, die in diesem Dokument teilweise oder als Ganzes zitiert werden, sind für die Anwendung dieses Dokuments erforderlich. Bei datierten Verweisungen gilt nur die in Bezug genommene Ausgabe. Bei undatierten Verweisungen gilt die letzte Ausgabe des in Bezug genommenen Dokuments (einschließlich aller Änderungen).
DIN 5033-1, Farbmessung — Teil 1: Grundbegriffe der Farbmetrik
DIN 5033-9, Farbmessung — Teil 9: Weißstandard zur Kalibrierung in Farbmessung und Photometrie
E DIN 53236:2017-09, Prüfung von Farbmitteln — Mess- und Auswertebedingungen zur Bestimmung von Farbunterschieden bei Anstrichen, ähnlichen Beschichtungen und Kunststoffen
DIN EN ISO 15528, Beschichtungsstoffe und Rohstoffe für Beschichtungsstoffe — Probenahme
DIN ISO 18451-1, Pigmente, Farbstoffe und Füllstoffe — Begriffe — Teil 1: Allgemeine Begriffe
3 Begriffe
Für die Anwendung dieses Dokuments gelten die Begriffe nach DIN 5033-1 und nach DIN ISO 18451-1.
4 Kurzbeschreibung
Das Pulver wird mit einer geeigneten Pulverpresse gepresst, so dass sich eine gleichmäßige, matte Oberfläche ergibt.
ANMERKUNG Da der Normfarbwert Y gepresster pulverförmiger Stoffe von mehreren Einflussgrößen, wie z. B.
Oberflächenstruktur, Glanz, Feuchtigkeit, Grad der Pressung, abhängig ist, ist eine reproduzierbare Ermittlung der Helligkeit nur möglich, wenn für die Vorbehandlung der Probe und die Herstellung des Presslings eindeutige Bedingungen vereinbart und eingehalten werden.
Der Normfarbwert Y wird mit einem Farbmessgerät nach 5.1 gemessen.
5 Geräte und Prüfmittel
5.1 Farbmessgerät. Das Farbmessgerät muss so eingerichtet sein, dass eine Messung des Normfarbwertes Y vorzugsweise für Normlichtart D65 und den 10°-Normalbeobachter (D65/10°) oder ersatzweise für Lichtart C und den 2°-Normalbeobachter (C/2°) möglich ist, und zwar bei diffuser Beleuchtung und senkrechter oder nahezu senkrechter Beobachtung unter Einschluss der Oberflächenreflexion (nach E DIN 53236:2017-09, Verfahren A).
5.2 Pulverpresse, zum Herstellen eines mindestens 5 mm dicken Presslings.
5.3 Weißstandard, nach DIN 5033-9.
5.4 Wärmeschrank.
5.5 Kunststoffsieb, mit einer Maschenweite zwischen 150 μm und 500 μm (z. B.Monodur-Polyamid-Gewebe).
6 Probenahme
Aus dem zu prüfenden Füllstoff- oder Weißpigment-Pulver nach DIN EN ISO 15528 eine Durchschnittsprobe nehmen, die für mindestens zwei Bestimmungen ausreicht.
7 Durchführung
7.1 Vorbehandlung Die Probe in einer Glas- oder Porzellanschale in einer Schichtdicke von 1 cm bis 2 cm in einem sauberen Wärmeschrank (5.4), der keine weiteren Substanzen oder Gegenstände enthalten darf, 4 h bis 16 h bei 105 °C trocknen und anschließend durch ein Kunststoffsieb (5.5) geben.