DIN 54608:2017 – Pappe – Knickwiderstand von Wellpappe

DIN 54608:2017 – Pappe – Knickwiderstand von Wellpappe
1 Anwendungsbereich
Diese Norm legt ein Prüfverfahren zur Bestimmung des Knickwiderstandes von Wellpappen fest. Das schließt alle ein- und zweiwelligen Wellpappenqualitäten aus den Wellenarten A, B, C, D und E und deren Kombinationen ein.
2 Normative Verweisungen
Die folgenden Dokumente, die in diesem Dokument teilweise oder als Ganzes zitiert werden, sind für die Anwendung dieses Dokuments erforderlich. Bei datierten Verweisungen gilt nur die in Bezug genommene Ausgabe. Bei undatierten Verweisungen gilt die letzte Ausgabe des in Bezug genommenen Dokuments (einschließlich aller Änderungen).
DIN EN 20187, Papier, Pappe und Zellstoff — Normalklima für die Vorbehandlung und Prüfung und Verfahren
zur Überwachung des Klimas und der Probenvorbehandlung
DIN EN ISO 186, Papier und Pappe — Probenahme zur Bestimmung der Durchschnittsqualität
DIN EN ISO 7500-1, Metallische Werkstoffe, Kalibrierung und Überprüfung von statischen einachsigen Prüfmaschinen — Teil 1: Zug- und Druckprüfmaschinen – Kalibrierung und Überprüfung der Kraftmesseinrichtung
3 Begriffe
Für die Anwendung dieses Dokuments gelten die folgenden Begriffe.
3.1
Knickkraft
Höchstkraft F max [in Newton] beim Eintreten des Knickens einer Wellpappenprobe im 3-PunktBiegeversuch unter den in dieser Norm angegebenen Bedingungen
3.2
Knickwiderstand
unter Einbeziehung der Knickkraft und der bei der Prüfung verwendeten Messlänge nach DIN 54608,Formel (1) berechneter Kennwert K w
3.3
Messlänge
Abstand l zwischen den Probenauflagern in mm
4 Proben
4.1 Probenahme
Aus dem zu prüfenden Erzeugnis werden Probestücke nach DIN EN ISO 186 in jeder zu prüfenden Maschinenrichtung (längs oder quer) entnommen. Innen- und Außenlage der Wellpappe sind zu bezeichnen.
Das zu prüfende Material darf keine Falten, Knicke bzw. größere Wölbung, ± 2 % bezogen auf das Probenformat, aufweisen.
Befinden sich auf den Probestücken bedruckte Flächen, so ist dies im Prüfprotokoll zu vermerken.
4.2 Anzahl
Für jedes Material sind mindestens 10 Muster je zu prüfender Maschinenrichtung und Materialseite vorzubereiten.
5 Geräte
5.1 Allgemeines Die Prüfung muss unter Einsatz einer 3-Punkt-Biegevorrichtung erfolgen, die in der Lage ist, den Versuch mit der unter 7.1 in Tabelle 2 vorgegebenen Prüfgeschwindigkeit auszuführen und die Knickkraft zu registrieren.
5.2 Probenschneider Zum Probenzuschnitt dürfen handelsübliche, manuell oder automatisch betriebene Klingen-/Sägesysteme oder Laser-Zuschnittvorrichtungen verwendet werden. Voraussetzung für den Einsatz ist das Ausschließen einer Probenkomprimierung während des Zuschnitts. Es ist bezüglich der Probenbreite eine Schnittgenauigkeit von ± 1 mm einzuhalten.
5.3 3-Punkt-Biegevorrichtung Das folgende Bild zeigt schematisch den Aufbau eines 3-Punkt-Knickversuches. Eine in einer 3-Punkt-Biegevorrichtung zentriert aufgelegte balkenförmige Probe wird in der Mitte mit einer zur Probenoberfläche senkrecht wirkenden Kraft F max (Knickkraft, siehe 3.1) bis zum Knicken beansprucht. Als Messlänge l wird der Abstand der beiden Probenauflager bezeichnet.
5.4 Stahlmaßstab/Messschieber
Geeignetes Messmittel zur Überprüfung/Einstellung der Messlänge (Abstand zwischen den Auflagern im Prüfvorrichtungsunterteil) mit einer Fehlergrenze von mindestens ± 0,5 mm.
5.5 Prüfmaschine
Druckprüfmaschine mit folgender steuerungstechnischer Ausstattung:
— Prüfgeschwindigkeit, v, einstellbar auf 50 mm/min,
— Möglichkeit der Einstellung einer Vorkraft, F 0 , von 0,5 N,
— Registrierung der Knickkraft
während der Versuchsdurchführung,
— Genauigkeitsklasse des Kraftaufnehmers nach DIN EN ISO 7500-1.