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DIN 19902:2017 – Elution von Feststoffen – Vor-Ort-Elutionsverfahren zur Ermittlung der mobilisierbaren anorganischen Stoffanteile

Din Standards 11-05
DIN 19902:2017 – Elution von Feststoffen – Vor-Ort-Elutionsverfahren zur Ermittlung der mobilisierbaren anorganischen Stoffanteile

DIN 19902:2017 – Elution von Feststoffen – Vor-Ort-Elutionsverfahren zur Ermittlung der mobilisierbaren anorganischen Stoffanteile
1 Anwendungsbereich
Diese Norm beschreibt ein Vor-Ort-Schnellelutionsverfahren mit einem experimentellen Ansatz, das zur Bestimmung der Eluierbarkeit von anorganischen Stoffen als orientierender Vergleich zum Standardelutionsverfahren bei einem Flüssigkeits-/Feststoffverhältnis W/F 10 l/kg (WF10) z. B. für die Identifikationsanalyse im Rahmen der Deponieeingangskontrolle herangezogen werden kann. Das Verfahren ist auch geeignet zur Identifikation von Materialien z. B. bei Einbaukontrollen. Eine „experimentelle Umschlüsselung“ von WF10 auf WF2 ist zur Orientierung für Materialien, die bislang ausschließlich auf WF10 untersucht wurden, ebenfalls möglich.
Der Anwendungsbereich erstreckt sich auf die anorganischen Elemente Arsen, Blei, Cadmium, Chrom, Kupfer, Molybdän, Nickel, Vanadium, Wolfram, Zink und die Anionen Chlorid und Sulfat Diese Norm gilt für Feststoffe mit einer Korngröße unter 10 mm. Das Verfahren wurde an mineralischem Material (z. B. Bauschutt, Kesselasche und Boden) entwickelt.
2 Normative Verweisungen
Die folgenden Dokumente, die in diesem Dokument teilweise oder als Ganzes zitiert werden, sind für die Anwendung dieses Dokuments erforderlich. Bei datierten Verweisungen gilt nur die in Bezug genommene Ausgabe. Bei undatierten Verweisungen gilt die letzte Ausgabe des in Bezug genommenen Dokuments (einschließlich aller Änderungen).
DIN EN 12457-4:2003-01, Charakterisierung von Abfällen — Auslaugung — Übereinstimmungsuntersuchung für die Auslaugung von körnigen Abfällen und Schlämmen — Teil 4: Einstufiges Schüttelverfahren mit einem Flüssigkeits-/Feststoffverhältnis von 10 l/kg für Materialien mit einer Korngröße unter 10 mm (ohne oder mit Korngrößenreduzierung); Deutsche Fassung EN 12457-4:2002 DIN ISO 3696, Wasser für analytische Zwecke — Anforderungen und Prüfungen
DIN EN ISO 8655-6:2002-12/Berichtigung 1:2009-07, Volumenmessgeräte mit Hubkolben — Teil 6: Gravimetrische Prüfverfahren zur Bestimmung der Messabweichung (ISO 8655-6:2002); Deutsche Fassung EN ISO 8655-6:2002, Berichtigung zu DIN EN ISO 8655-6:2002-12; Deutsche Fassung EN ISO 8655-6:2002/ AC:2009
3 Begriffe
Für die Anwendung dieses Dokuments gelten die folgenden Begriffe.
3.1
Wasser/Feststoff-Verhältnis (W/F-Verhältnis)
Verhältnis des bei der Elution eingesetzten Flüssigkeitsvolumens (hier: Wasser in Liter) zur Masse des zu untersuchenden Feststoffs (hier: Feststoff in kg)
3.2
Feldprobe
Material, das bei Probennahmen in Form von Einzel-, Misch- und Sammelproben aus einer Grundmenge
entsteht
3.3
Vor-Ort-Probe
aus der Feldprobe hergestellte Probe, die zur Vor-Ort-Analytik geeignet ist
3.4
Untersuchungsprobe
Teilprobe der Vor-Ort-Probe, die zur Elution eingesetzt wird
3.5
Schnelleluat
wässrige Lösung, die durch ein beschleunigtes Elutionsverfahren gewonnen wird
4 Kurzbeschreibung
Der zu untersuchende Feststoff wird mit dem Elutionsmittel Wasser unter festgelegten Bedingungen bei einer über die Einwaage und einem definierten Zusatz von Wasser gesteuertem Flüssigkeits-/Feststoff- Verhältnis (W/F 10 l/kg) eluiert. Die Elution wird in einer hierfür geeigneten Apparatur bei der Siede- temperatur des Elutionsmittels und geringfügig erhöhten Druckbedingungen durchgeführt. Die Gesamtversuchsdauer beträgt inkl. Abkühlung etwa 30 min.
Eingesetzt werden können Feststoffe mit einer Korngröße bis 10 mm. Feststoffe mit einer Korngröße > 10 mm müssen zerkleinert werden. Das Verfahren liefert ein Eluat, das physikalisch und chemisch nach den bestehenden Standardverfahren nach Abkühlen analysiert werden kann.

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