DIN 79002:2018 – Druckbasierte Erkennungs- und Alarmierungssysteme für Ertrinkungsunfälle in Schwimmbädern – Sicherheitstechnische Anforderungen und Prüfverfahren

DIN 79002:2018 – Druckbasierte Erkennungs- und Alarmierungssysteme für Ertrinkungsunfälle in Schwimmbädern – Sicherheitstechnische Anforderungen und Prüfverfahren
1 Anwendungsbereich
Diese Norm legt allgemeine sicherheitstechnische Anforderungen an druckbasierte Erkennungs- und Alar- mierungssysteme, basierend auf der punktuellen Erfassung von einem oder mehreren am menschlichen Körper getragenen Sender(n) in Abhängigkeit der Wassertiefe mittels Drucksensor sowie einer definierten Zeitspanne, für Ertrinkungsunfälle in Schwimmbädern nach DIN EN 15288 (alle Teile) fest (Schwimm- badtyp 1, 2 und 3).
Diese Norm gilt nicht für
a) (Optische) Computererkennungssysteme für das Entdecken von Ertrinkungsunfällen in Schwimmbädern nach DIN EN ISO 20380 (Erkennungs- und Alarmierungssysteme basierend auf der Erfassung von menschlichen Körpern oder Körperpartien die sich nahezu bewegungslos am Beckenboden befinden).
b) privat genutzte Schwimmbäder.
2 Normative Verweisungen
Die folgenden Dokumente, die in diesem Dokument teilweise oder als Ganzes zitiert werden, sind für die Anwendung dieses Dokuments erforderlich. Bei datierten Verweisungen gilt nur die in Bezug genommene Ausgabe. Bei undatierten Verweisungen gilt die letzte Ausgabe des in Bezug genommenen Dokuments (einschließlich aller Änderungen).
DIN 19643-1, Aufbereitung von Schwimm- und Badebeckenwasser — Teil 1: Allgemeine Anforderungen
DIN EN 13451-1, Schwimmbadgeräte — Teil 1: Allgemeine sicherheitstechnische Anforderungen und Prüfverfahren
DIN EN 13451-3, Schwimmbadgeräte — Teil 3: Zusätzliche besondere sicherheitstechnische Anforderungen und Prüfverfahren für Ein- und Ausläufe sowie Wasser-Luftattraktionen
DIN EN 15288-1, Schwimmbäder — Teil 1: Sicherheitstechnische Anforderungen an Planung und Bau
DIN EN ISO/IEC 17025, Allgemeine Anforderungen an die Kompetenz von Prüf- und Kalibrierlaboratorien
3 Begriffe
Für die Anwendung dieses Dokuments gelten die Begriffe nach DIN EN 15288-1 und die folgenden Begriffe.
3.1
Unterwassernotfall
Ereignis, das eine Rettungsmaßnahme auslöst
3.2
Erkennungs- und Alarmierungssystem
System zur automatischen Wahrnehmung von Ertrinkungsunfällen sowie Weitergabe notfallbezogener Informationen
Anmerkung 1 zum Begriff: Die Weitergabe notfallbezogener Informationen kann z. B. mittels Alarmmeldung erfolgen.
3.3
Fehlalarm
Alarm, der nicht durch einen Unterwassernotfall ausgelöst wird
Anmerkung 1 zum Begriff: Simulierte Ertrinkungsunfälle gelten nicht als Fehlalarm im Sinne der Definition.
3.4
Erkennungsleistung
Erfassung von Ertrinkungsunfällen, die durch festgelegte Prüfung nachgewiesen werden
4 Anforderungen
4.1 Allgemeines
Für den Einsatz eines Erkennungs- und Alarmierungssystems ist in der Planungsphase eine vorausgehende Risikobeurteilung durchzuführen, um mögliche Risiken und gefährliche Situationen, die beim Gebrauch des Systems auftreten können, zu bestimmen. Die Risikobeurteilung muss ebenfalls die Übereinstimmung der Planung mit dieser Norm und allen gültigen nationalen Regelwerken sicherstellen.
ANMERKUNG Eine periodische Wiederholung der Risikobeurteilung in regelmäßigen Abständen hat sich bewährt.
Anforderungen und Empfehlungen, die in den folgenden Abschnitten gegeben werden, sollten im Zuge der Analyse auf ihre Verbindlichkeit geprüft werden.
Einige zu beachtende typische Kriterien an die Einbausituation sind z. B.:
a) Bauweise des Schwimmbades (z. B. Beckenform);
b) Auswirkungen durch unterschiedliches Benutzerverhalten;
c) Wassertiefe;
d) vorhandene Schwimmbadgeräte [siehe DIN EN 13451 (alle Teile)];
e) Wasserqualität nach DIN 19643-1.
Die Ergebnisse der vorausgegangenen Risikobeurteilung sind den Prüfern zur Verfügung zu stellen, die die praktischen Prüfungen durchführen, siehe Abschnitt 5.